- Web-Browser
- Web-Browser[von engl. to browse »durchblättern«] (Browser, Internet-Browser, WWW-Browser), ein Anwendungsprogramm, mit dem im Internet, heute v. a. im World Wide Web, Dateien aufgerufen und angezeigt werden können. Während die ersten Browser textbasiert waren, kam mit Mosaic 1993 erstmals ein Internet-Browser für grafische Benutzeroberflächen auf den Markt. Die heutigen Web-Browser können neben Grafiken mithilfe von Plug-ins auch Videosequenzen anzeigen, sie unterstützen häufig auch FTP oder Gopher. Des Weiteren sind in den meisten Web-Browsern Funktionen zum Speichern von häufig genutzten URLs (Bookmark) sowie zum Versenden von E-Mails integriert.Die Standard-Browser waren Mitte der 1990er-Jahre der Netscape Navigator und der Internet Explorer von Microsoft, wobei Letzterer inzwischen die Vormachtstellung errungen hat. Schon kurz nach Erscheinen des Netscape Navigators im Jahr 1994 konnte dieser hohe Marktanteile erringen, die innerhalb von zwei Jahren auf 88 % stiegen. Der Browser konnte per Download im Internet heruntergeladen werden, wobei für Schüler, Studenten, Universitäten und andere nicht kommerzielle Einrichtungen keine Registrierungsgebühr erhoben wurde. 1996 kam Microsoft mit seinem Internet Explorer als Konkurrenten auf den Markt und erreichte im ersten Jahr einen Anteil von 3 %, rund ein Jahr später lag er schon bei 25 %. In den folgenden Jahren versuchte Microsoft - mit Erfolg - durch aggressive Marketingstrategien seine eigene Position zu stärken und Netscape zurückzudrängen. So integrierte das Unternehmen den Browser in das Betriebssystem Windows 95b, sodass praktisch mit jedem neuen PC der Microsoft-Browser automatisch mit ausgeliefert wurde. Im nächsten Schritt machte Microsoft den Internet Explorer zu einem festen Bestandteil von Windows 98. Netscape warf Microsoft vor, dass damit die Regeln des Wettbewerbs verletzt würden und erhob Klage (Microsoft-Urteil). Microsoft argumentierte daraufhin, der Browser sei untrennbar mit dem Betriebssystem verbunden und könne nicht entfernt werden. Dies wurde von der Anklage zwar widerlegt und Microsoft wurde dazu verurteilt, PC-Herstellern größere Freiheiten bei der Ausstattung ihrer Rechner mit Software konkurrierender Unternehmen zu lassen, aber der Niedergang des Netscape Navigators war nicht mehr zu stoppen. 1999 wurde Netscape von AOL übernommen.Nach einer im Januar 2002 veröffentlichten Studie eines Marktforschungsinstituts hat Netscape im deutschsprachigen Raum noch 12 % Marktanteil gegenüber 87 % für den Internet Explorer, alle übrigen Browser lagen zusammen bei knapp über einem Prozent.Weitere Web-Browser sind HotJava von Sun Microsystems, der komplett in Java geschrieben ist, Web Stalker von der Firma I/O/D, Mosaic von NCSA, der jedoch keine Frames, kein Java, kein JavaScript, kein ActiveX und keine animierten GIFs unterstützt. Während diese Browser als Freeware kostenlos zu haben sind, bietet Opera Software seinen Browser Opera entweder gegen eine Lizenzgebühr von 35 US-$ oder ebenfalls kostenlos, aber mit Werbeeinblendungen, an. Ein textbasierter Web-Browser, der für verschiedene Plattformen erhältlich ist und schnelles Navigieren ermöglicht, ist der Lynx.
Universal-Lexikon. 2012.